Was ist Leben?
Hierauf gibt es viele Antworten, je nach dem von welchem
Ansatz oder Standpunkt (biologisch, philosophisch, psychologisch,
theologisch, ... ) man ausgeht.
Naturwissenschaftliche Ansatz:
Naturwissenschaftlich werden all jene Systeme als lebende oder
lebendige Systeme bezeichnet, die einen Stoffwechsel
( z.B. essen/atmen - verdauen/umwandeln - ausscheiden/ausatmen )
besitzen und sich reproduzieren ( vermehren ). So gehen wir
z.B. zu McDonalds, schieben uns einen Hamburger hinter die
Kiemen, trinken ne Cola, dadurch vergrößern sich
unsere Schwimmringe um die Hüften (aus Hamburger und Cola
wird eigener Körper), irgendwann gehen wir dann noch auf die
Toilette und geben weniger appetitliches wieder von uns. Und in
den meisten Fällen werden wir gewollt oder ungewollt Vater
oder Mutter. Oder irgendwelche Mikroorganismen nehmen Zucker auf,
wandeln diesen um und scheiden Alkohol ( Gott sei Dank ) und
Kohlendioxid wieder aus, und die Kinder dieser Mikroorganismen
finden wir dann am Boden unserer Hefe-Bier-Flasche
wieder. Ebenso die Pflanzen; diese nehmen irgend etwas über
ihre Wurzeln und Blätter auf, wandeln dies zu Pflanzenteile
um, scheiden etwas über die Blätter wieder aus, und
wenn wir nicht aufpassen ist unser schöner englischer Rasen
auf einmal mit irgendwelchen Unkräutern überwuchert.
Ein Virus, so sagt man, hat keinen Stoffwechsel; d.h. es nimmt
keine Stoffe von Außen auf, kann sich aber vermehren; er
wendet dabei die Kukuks-Taktik an, legt also sein "Ei"
in ein fremdes "Nest" und schert sich nicht mehr um die
Aufzucht seiner Nachkommen. Da dem Virus der Stoffwechsel
"fehlt", ist man sich nun nicht ganz schlüssig,
ob man ihm noch ein Leben zuschreiben soll oder nicht. Einem
Felsbrocken würde kaum Jemand ein Leben zugestehen, da er anscheinend weder
einen Stoffwechsel hat noch Nachkommen zeugt.
Betrachten wir doch einmal einen einzelnen Menschen; niemand
würde abstreiten, dass dieser Mensch lebt ( sofern er nicht tot ist )
... also dieser Mensch lebt; er ist ein Lebewesen. Und dennoch, so
würden wir seine Fingernägel, seine Haare, große
Teile seiner Zähne und Knochen als nicht-lebend bezeichnen,
denn diese haben keinen Stoffwechsel. Nun können wir diesen
Menschen noch genauer betrachten, z.B. irgend eine x-beliebige
Zelle dieses Menschen. So ein Zelle besteht aus einer Hülle,
durch die wir die Zelle von anderem Material unterscheiden
können und aus einem Inhalt. Wir würden auf jeden Fall
behaupten, dass solch eine Zelle lebt, denn sie hat einen
Stoffwechsel und sie reproduziert sich ( vermehren oder ersetzten )
oder hat das Potential dazu. Betrachten wir nun die "Bestandteile"
dieser lebenden Zelle, z.B. die Zellhülle oder Zellmembran,
so werden wir zu dem Schluß kommen, dass diese Zellmembran
nicht-lebend ist ... diese Membran ist so lebend wie ein Kunststofffolie
und ist wie diese aus Molekülen aufgebaut, die für sich
genommen auf keinen Fall lebend sind (nach der naturwissenschaftlichen
Definition von Leben), und diese Moleküle wiederum sind aus
Atomen aufgebaut, die wir wiederum nicht als lebend bezeichnen
würden und die Atome sind wieder aus irgend etwas aufgebaut,
das wir wiederum nicht als lebend bezeichnen würden.
Würden wir nun irgend eine "Funktionseinheit"
( z.B. Zellkern, Mitochondrien, Zellplasma ) aus dem Zellinhalt
extrahieren und untersuchen, würden wir auch hier zu dem
Schluss kommen, dass diese Funktionseinheiten, die wiederum aus
Molekülen und Atomen bestehen, die wiederum aus irgend etwas
Leblosem aufgebaut sind, nicht-lebend sind.
Was ich damit verdeutlichen will ist, dass aus dem Zusammenfügen
und der Kombination von, nach der naturwissenschaftlichen Definition,
nicht-lebende Bausteine (Moleküle, Atome, Atombausteine .... ),
plötzlich, wie aus dem Nichts, etwas Lebendes geworden ist.
Dies wäre doch so, wie wenn wir beliebig viele Backsteine (
die für sich genommen nicht-lebend sind, zumindest nach der
naturwissenschaftlichen Definition ) mit Zement zusammenfügen
würden und das entstandene Gebäude nun ein lebendes
Etwas wäre. Alles Materielle, das wir um uns wahrnehmen,
ist aus nicht-lebende Baussteine aufgebaut (naturwissenschaftliche
betrachtet); es scheint so zu
sein, dass erst verschiedene bestimmte Zusammensetzungen und
Kombinationen dieser nicht-lebenden Bausteine darüber
entscheiden ob das entstandene "Ganze" lebend oder nicht lebend ist.
Die Reproduktion oder "Vermehrung" gehört nach
der naturwissenschaftlichen Definition zum Wesensmerkmal von
Leben. Wenn sich zum Beispiel eine Zelle reproduziert, so teilt
sie sich ( aus Eins wird Zwei ) und wenn sich ein Mensch reproduziert
so gebiert er ein Kind. Bei diesem Reproduktionsvorgang wird aber
keine neu Materie erstellt sondern vorhandene Materie, die über
Materieaufnahme ( z.B. Nahrungsaufnahme und das Atmen) der Umgebung
"entzogen" wurde bzw. anderen Systemen "entrissen"
wurde, unstrukturiert und umorganisiert. Dabei wird die von der Umgebung
aufgenommene Materie zum Teil bis zu den Atomen zerlegt und dann mit
anderen Atomen und Molekülen wieder verbunden. Reproduktion hat
also nichts mit Neuproduktion von Materie zu tun sondern ist nur eine
"Umorganisation" der selben. Am Anfang dieses Abschnittes
habe ich das Wort Vermehrung in Anführungszeichen gesetzt, da sich
z.B. eine aussterbende Tierart nicht vermehrt (die Summe aller Individuen
nimmt ab) obwohl sie noch Nachwuchs
erzeugt. Also auch Organismen, die weniger Nachwuchs erzeugen als
Individuen sterben zählt man zu Lebewesen, sofern sie einen Stoffwechsel haben.
Der Stoffwechsel ist ein weiteres Kriterium für Leben. Dabei
nimmt dieses lebende Etwas Materie auf, zerlegt diese und wandelt
sie um und scheidet irgend etwas wieder aus. Die Materie, die
aufgenommen wird, kann von Sachertorte bis Schwefelwasserstoff alles
sein; die Materie, die umgewandelt und ausgeschieden wird hat auch
alle möglichen Darstellungsformen.
So! Nachdem ich nun diese Vorarbeit geleistet habe, möchte
ich einige Beispiel anführen, die dem Begriff Leben ein klein
wenig seinen Zauber nehmen bzw. unter Umständen zu einem
anderen Verständnis des Begriffs Lebens führen.
Beispiel 1:
Stellen wir uns eine beliebig komplizierte Maschine vor, die zum
Beispiel von Solarzellen mit Strom versorgt wird und diese
Maschine würde zum Beispiel Autos "fressen"; das
heißt sie nimmt alte, neue, kaputte oder ganze Autos auf,
zerhäckselt diese, verbrennt einen Teil der brennbaren
Anteile eines Autos zur Energiegewinnung, ein Teil der Kunststoffe
wird raffiniert, ein Teil der Metallteile wird eingeschmolzen oder
umgearbeitet. Was nicht gebraucht wird, wird z.B. durch ein
Förderband wieder ausgestoßen. Diese Maschine ist so
konstruiert, dass sie ihre eigenen Ersatzteile produzieren kann
und auch bei Bedarf an der entsprechenden Stelle das kaputte
oder verschlissene gegen ein neues Teil austauschen kann. Mit den
Teilen, die die Maschine nicht unmittelbar als Ersatzteil benötigt,
baut diese Maschine eine Kopie ihrer Selbst auf .... eine Maschine die
Autos "frisst". Nach der naturwissenschaftlichen Definition
wäre dies nun ein lebender Organismus, vielleicht mit der
Komplexität eines Einzellers .... aber dies wäre Leben,
denn ein Stoffwechsel findet statt ( aus Autos werden Ersatzteile
und Energie gewonnen und der nicht verwendbare Teil wird als Abfall
wieder ausgestoßen ) und eine Reproduktion der Maschine.
Man könnte nun behaupte, dass irgendwann ja doch mal ein Mensch
eingreifen müßte um die Funktionsfähigkeit der
Maschine aufrecht zu halten; das könnte durchaus sein, aber
auch der Mensch benötigt andere, vom menschlichen Körper
"unabhängige" lebende Organismen wie z.B. die Bakterien
im Darm, von denen es in unserem Darm mehr geben soll als wir
Körperzellen besitzen, um längerfristig überleben
zu können. Nun könnte man dagegen argumentieren, dass
wenn man diesem Menschen ohne Darmbakterien die notwendigen Stoffe
über Infusionen in die Blutbahn gibt, die Darmbakterien
überhaupt nicht notwendig sind. Hierauf würde ich nun
die Frage stellen: wer hat diese Infusionen hergestellt? Die Antwort
wäre zum Beispiel: andere Menschen. Nun würde ich feststellen,
dass diese anderen Menschen aber nur leben, da sie Darmbakterien
haben und dadurch ist es ihnen möglich dies Infusion herzustellen;
und dies könnte man nun ewig so weiter spinnen. Das Fazit dieses
Beispiels ist, das Leben auch entstehen kann wenn die einzelnen Teile
dieses lebenden Organismuses auch nicht-lebend ( naturwissenschaftlich
betrachtet ) sind und dass ein lebender Organismus NUR im
Verbund mit einem anderen Existenzen (lebend oder nicht) existieren kann.
Beispiel 2:
Betrachten wir doch einmal irgend ein Unternehmen das irgend etwas
herstellt, von "oben" und "außen" (zum
Beispiel aus dem Weltraum und wir hätten dabei kein allzustarkes Teleskop).
Wir würden z.B. eine zusammenhängende und abgegrenzte
Struktur (Gebäude, Gelände) erkennen, dann würden
wir erkennen, dass kleine "Etwase" (Menschen, Arbeitnehmer,
Angestellte, Betriebsleitung) in diese Strukturen "eindringen"
und irgendwelche kleine "Etwase" diese wieder verlassen.
Weiterhin könnten wir noch beobachten, dass größere
"Etwase" (Autos, Lastwagen) in diese Strukturen
"eindringen" und irgendwelche größere
"Etwase" diese Strukturen wieder verlassen; unter
Umständen könnten wir erkennen dass diese größeren
"Etwase", die diese Strukturen verlassen, zuvor in diese
eingedrungen sind. Wir könnten also einen Fluss von "Irgend
Etwas" erkennen der auf einen Austausch von "Irgendwas"
hindeutet, denn es "fließt" etwas hinein und etwas
"fließt" hinaus. Wenn wir nun dieses Unternehmen über
Jahre beobachten würden, so könnten wir erkennen, sofern sich
das Unternehmen erfolgreich am Markt behauptet, dass sich diese
zusammenhängende und abgegrenzte Strukturen verändern
z.B. in dem die abgegrenzte Fläche größer wird
( umliegendes Gelände wurde vom Unternehmen aufgekauft und bebaut ),
dass sich die Farbe an manchen Stellen der Strukturen geändert
haben ( Gebäude wurden neu gestrichen, renoviert oder erhielten
eine neue Fassade ). Dann könnten wir unter Umständen
weiterhin erkennen, dass sich der Fluss ( Eindringen, Verlassen )
von kleinen "Etwase" und größeren
"Etwase" vergrößert hat. Vielleicht könnten
wir sogar erkenne, dass sich diese Struktur vermehrt ( ein weiteres
Werk wurde eröffnet ) hat ( sofern bei diesem Unternehmen, wie
bei verschiedenen Unternehmen der Fall, alle Gebäude die selbe
Farbe bzw. eine ähnliche Fassade haben ). Vielleicht könnte
man sogar auf einmal erkennen, dass die kleineren und größeren
"Etwase" nun nicht mehr nur durch eine Stelle an dieser
Struktur eindringen und diese verlassen, sondern dass es auf einmal
mehrere Stellen gibt ( das Unternhemen hat aufgrund seiner
Vergrößerung weitere Werkstore eröffnen müssen
um einen Reibungslosen Material- und Menschenfluss zu
ermöglichen ). Unter Umständen könnten wir sogar
Ausscheidungen beobachten (weißer Dampf steigt über
dem Firmengelände auf und das Wasser eines vorbeifließenden
Flusses hat vor dem Gelände dieses Unternehmens eine andere
Farbe als danach) und würden dadurch auf einen Stoffwechsel
schließen. Würden wir, wenn wir dies alles Beobachten
könnten, und die feineren Zusammenhänge ( Herr Müller
ist Dreher und arbeitet bei der Firma Maier an einer Drehmaschine.
Er arbeitet dort weil er ein gutes Gehalt bekommt, eine Familie zu
versorgen hat und er diesen Ort als Wohnort gewählt hat. Herr
Müller ............. ) nicht erkennen könnten, nicht auf
den Gedanken kommen, dies dort "unten", das wir beobachten,
könnte ein Lebewesen sein?
Beispiel 3:
Betrachten wir nun einmal einen Ameisenstaat, z.B. einen Staat
der schwarzen Waldameisen den es nicht selten in unseren
Wäldern ( in Deutschland ) zu finden gibt. Was ich erkennen
kann, ohne Vorbildung und ohne dass ich irgend etwas verändere
( z.B. diesen Haufen aufgrabe ), ist ein Haufen aus Tannennadel der
mehrere Löcher (Ein-/Ausgänge) hat, aus denen Ameisen
herausströmen und in die Ameisen, häufig beladen mit irgend
etwas, hinein strömen. Weiter würde ich erkennen, dass
sich diese Ameisen nicht selten auf bestimmten Wegen ( Ameisenstraßen )
zu diesem Haufen hin und von diesem Haufen weg bewegen. Beziehe ich
nun meine Bildung mit ein ( Biologieunterricht, Artikel, Tierfilme .... ),
so glaub ich zu wissen, dass sich der Ameisenbau unter dem Ameisenhaufen im Erdreich
weiter ausdehnt, dass es Arbeiter-Ameisen, Soldaten-Ameisen, eine
Königin und männliche Ameisen, deren Aufgabe es ist eine
Königin zu befruchten, gibt. Die Arbeiter-Ameisen und Soldaten-Ameisen
sind "verkümmerte" weibliche Ameisen, das heißt
unter anderem, sie haben nicht die Köpergröße einer
Königin und pflanzen sich nicht fort. Selbstverständlich haben
diese Arbeiter-Ameisen einen Stoffwechsel aber vermehren bzw. reproduzieren
können sie sich nicht. Wahrscheinlich haben verschieden Körperzellen
dieser Arbeiter-Ameisen die Fähigkeit sich zu reproduzieren ( und
tun dies auch ) um zum Beispiel irgendwelche Verletzungen der
Arbeiter-Ameise zu reparieren, aber der "Gesamtorganismus"
dieser Arbeiter-Ameise hat nicht diese Fähigkeit. Ist die
Arbeiter-Ameise nun ein Lebewesen oder nicht; wenn ja, dann könnte
man auch zum Beispiel die Erde als ein Lebewesen betrachten, denn sie
selber kann sich nicht reproduzieren, aber Teile von ihr ( Pflanzen,
Tiere, Menschen ... ). Die Königin solch eines Ameisensaates hat
die Fähigkeit sich zu reproduzieren, und tut dies fortlaufend und
fast ausschließlich, und hat einen Stoffwechsel, aber sie hat
die Fähigkeit verloren sich selbständig zu reinigen, sich
fortzubewegen und Nahrung zu suchen. Sie liegt wie eine pulsierende
Wurst in einer Kammer des Baus und muss von Arbeiter-Ameisen versorgt
werden. Ihr Dasein ist ähnlich dem der Maschine aus Beispiel 1
und des Unternehmens aus Beispiel 2. Sowohl die Maschine wie auch das
Unternehmen ( die Gebäude und das Gelände ) haben nicht
die Möglichkeit die Materialien für ihren "Stoffwechsel"
( z.B. beim Unternehmen werden aus Rohprodukte fertige Produkte )
selbst zu suchen, sonder müssen sich diese Materialien bringen
lassen z.B. durch Speditionen.
Wenn wir nun den Bau oder den Haufen dieses Waldameisenstaates untersuchen,
und zwar nur den Bau, nicht seine Bewohner, so kommen wir sicherlich
ganz schnell zu dem Schluß, dieser ist kein Lebewesen, denn er
hat keinen Soffwechsel, kann sich nicht reproduzieren und besteht ja
eigentlich nur aus alten Tannennadeln, dürren Zweigen und Erde.
Würden wir nun diesen Waldameisenbau aufgraben, die darin enthaltenen
Ameisen ( Arbeiter, Soldaten, Königin ... ) irgendwie heraussieben
und diese herausgesiebten Ameisen in ein leeres Glasterarium setzten, so
würden wir sicherlich nach einigen Tagen feststellen, dass der
Ameisenstaat im Sterben begriffen wäre, auch wenn wir die Nahrungs-
( z.B. durch Mehlwürmer ) und Wasserversorgung gewährleisten
würden. Dieser Haufen oder Ameisenbau ist also wesentlicher
Bestandteil dieser Lebewesen ähnlich dem leblosen Chitin-Sekelet
( oder Chitin-Panzer ) einer einzelnen Ameise, das wir untrennbar zu
diesem Lebewesen rechnen würden. Der Unterschied in der Entsehung
eines Ameisenbaus und eines Chitin-Skelets ( oder Chitin-Panzers )
einer Ameise ist sehr gering; beim Ameisenbau werden vorhandene Baustoffe
( Tannennadeln, Zweige, Erde ) entsprechend durch Arbeiter-Ameisen
zusammengefügt und bei Chitin-Skelet werden vorhandene Baustoffe
( Atome, Moleküle ) durch den Körper einer Arbeiter-Ameise
zusammengefügt.
Beispiel 4:
Im Radio habe ich einen Bericht über unsere Galaxie, unser
Michstraße gehört, die "gerade" ( dieses
"gerade" umfasst vielleicht einen Zeitraum von vielen
hundertmillionen Jahren ) im Begriff ist eine kleinere Galaxie
( den Namen dieser Nachbargalaxie habe ich vergessen ) zu
"verschlucken".
Eine Galaxie ist ein Sternensystem, dem mehrere millionen bis
milliarden Sternen ( Sonnen ) angehören und somit automatisch
auch millionen bis milliarden Sonnensysteme. Eine Galaxie ist
für einen Astronomen ein mehr oder weniger gut begrenztes
Gebilde, das aus verschiedenen Sonnen, verschiedenen Sonnensystemen
und somit auch verschiedenen Planeten, aus Kometen, aus "Staub",
aus Schwarzen Löchern und und und, aufgebaut ist.
Nun "verschlingt" unsere Galaxie, die hier nun
Galaxie A genannt wird, eine Nachbargalaxie, die ich als Galaxie B
bezeichne; was passiert dabei? Dieses mehr oder weniger gut
begrenztes Gebilde dieser Galaxie B wird "aufgelöst"
und in seine Bestandteile zerlegt. Das heißt, dass sich zum
Beispiel die Nachbarschaft einer Sonne X oder eines Sonnensystems Y
der Galaxie B dramatisch verändert. Weiterhin kann es passieren,
dass Planeten der Galaxie B mit Planeten der Galaxie A
zusammenstoßen und dabei neue Himmelskörper bilden oder es
ist möglich dass eine Sonne der einen Galaxie mit einem Planeten
der anderen Galaxie zusammenstößt und diesen einverleibt.
Noch sehr viele andere Möglichkeiten der Zerlegung und
Umstrukturierung oder Umorganisation sind möglich und denkbar.
Was ich damit sagen möchte ist, dass bei diesem
"Verschlingungsprozess" unserer Milchstrasse, ein stabiles,
im Gleichgewicht befindliches komplexes System, eben die Galaxie B,
mehr oder weniger in seine Bestandteile zerlegt und in das andere
System (Galaxi A) eingebaut wird. Könnte man diesen Vorgang nicht
auch als Stoffwechsel bezeichnen und somit die gesamte Galaxie, auch
wenn ich noch nie die Reproduktion oder Geburt einer Galaxie miterlebt
habe, als ein Lebewesen?
Hierzu noch ein Gedankenexperiment:
stellen wir uns doch einmal vor, wir Menschen wären Einzeller
( also sehr sehr kleine Lebewesen ), die maximal eine zehntel Sekunde
alt werden würden, und wir würden eine große Elefantenherde
( also sehr sehr große Lebewesen mit mehreren Millionen oder
Milliarden von Zellen ) bei ihrem Leben "beobachten". Wenn
nun ein Elefant einen Fuß vor den anderen setzt, so benötigt
er dafür vielleicht zwei Sekunden; das wären dann 20
Einzeller-Menschenleben oder, wieder übertragen in unsere Welt,
20 mal 75 Jahre, gleich 1500 Jahre. Und wenn der
Elefant seinen Rüssel mit Nahrung zum Mund führt, benötigt
er vielleicht drei Sekunden; das wären nun 30 Einzeller-Menschenleben.
Und wenn eine Elefantenkuh ein Junges gebiert, so benötigt sie
vielleicht eine Stunde oder 3600 Sekunden oder 36000 Einzeller-Menschenleben.
Für mich als Einzeller-Mensch würden sich die Elefanten
dieser Herde somit nicht oder kaum wahrnehmbar bewegen. Für mich
wäre das Beobachten der Elefantenherde so, als ob ich ein Foto
von dieser Herde betrachten würde.
Wäre es nun mir als Einzeller-Mensch möglich, die Elefanten
als Lebewesen zu erkenne? In meinem Einzeller-Menschen-Leben werde
ich niemals die Möglichkeit haben einen Elefanten bei der
Nahrungsaufnahme beobachten zu können, da für mich die
Bewegungen der Elefanten eingefroren sind.
Wäre die Elefantenherde nun sehr sehr groß, vielleicht
mehrere Tausend Tiere, und ich könnte diese Herde auf einmal
überblicken, so hätte ich unter Umständen die
Möglichkeit verschiedene Sachen zu erkennen, indem ich einzelne
"Bilder" herausnehme und sie zu einem "Film"
zusammensetze. Beispiel: Elefant 1 hat sein Gewicht verlagert;
Elefant 2 hat sein Gewicht weiter verlagert und das rechte
Vorderbein schon leicht eingeknickt; Elefant 3 hat sein Gewicht
noch weiter verlagert, sein rechtes Vorderbein noch weiter
eingeknickt und den rechten Vorderfuß schon teilweise vom
Boden abgehoben; Elefant 4 hat sein Gewicht noch weiter verlagert,
sein rechtes Vorderbein noch weiter eingeknickt, seinen rechten
Vorderfuß noch weiter vom Boden abgehoben ..... und so weiter.
Setzte ich nun diese Einzelbilder zusammen, so kann mir klar
werden, dass die Elefanten ihren rechten Vorderfuß nach
vorne setzten. Auf diese Art und Weise kann ich auch auf andere
Verhaltensweisen der Elefanten schließen. Ob ich mir jedoch
den Reproduktionsvorgang der Elefanten erschließen kann,
ist auch bei mehreren Tausend Elefanten fraglich.
Die oben stehenden Beispiele dienen zur Rechtfertigung der Frage: ist unsere
Milchstraße vielleicht auch ein Lebewesen, und ist
unsere Erde vielleicht auch ein Lebewesen und wir ihre "Darmbakterien"?
Dieses Kapitel "Was ist Leben?" soll verschiedene Fragen
aufwerfen und den ganz besonderen Wert des menschlichen Lebens,
von dem wir glauben dass es diesen gibt ( also nicht nur für uns ),
ein bißchen in Frage stellen.
Die Fragen, die ich mit diesem Kapitel aufwerfen wollte, waren unter anderem:
- Ist es nicht merkwürdig, dass der Übergang vom
nicht-lebendem Zustand zum lebendem Zustand plötzlich geschehen soll?
- Ist es nicht merkwürdig, dass ein lebender Organismus
aus nicht-lebender Materie aufgebaut sein soll?
- Ist die nicht-lebende Materie, aus der ein lebender
Organismus aufgebaut ist, vielleicht doch etwas lebendiges
bzw. hat etwas lebendiges in sich?
- Ist nicht unser Leben zu kurz oder unsere Wahrnehmung
nicht ausreichend genug, als dass wir noch weitere lebende
Systeme erkennen könnten die ein ganz anderes zeitliches
"Empfinden" haben ( verglichen mit der
"Lebensdauer" unseres Sonnensystems sind einhundert Jahre Nichts )?
- Da Atome die Bausteine von Molekülen sind, und
Moleküle die Bausteine von Zellen, und Zellen Bausteine
des menschlichen Körpers,und ( nun kommt ein Sprung )
Planeten die Bausteine eines Sonnensystems, und Sonnensysteme
die Bausteine von Galaxien, und Galaxien die Bausteine des
Universums .... könnte es nicht sein, dass es weitere
Universen gibt, die wiederum etwas größeres aufbauen,
und dieses größere auch wiederum sehr viele male
gibt und wiederum noch etwas sehr viel größeres aufbaut
.... und so weiter bis ins unendliche, und dass jedes Teil ein
Teil eines lebenden Organismuses ist?
- Ist das Leben vielleicht das Gesamte ( alles was ist )?
Meiner Meinung nach, muss die Definition des Begriffes "Leben"
auf das gesamte Sein ausgedehnt werden, da auch noch andere, nicht aus
Zellen aufgebaute Systeme, ihr gerecht werden, wir dies aber aufgrund
unserer zu langer oder zu kurzer Lebensdauer oder aufgrund mangelnder
Sinnesfähigkeiten nicht erkennen können.
Weiterhin bin ich davon überzeugt, dass sich biologische Gesetze oder
Gesetzte des Lebens und des Überlebens, sofern sie von uns entdeckt und
richtig erkannt wurden, auf die Ökonomie übertragen werden
können, und dass die Gesetzte der Ökonomie, sofern sie von uns
entdeckt und richtig erkannt wurden, auf das biologische Leben angewandt
werden können; ich will damit sagen, dass der Unterschied zwischen einem
Einzeller und einer kleinen Personengesellschaft nur in Äußerlichkeiten
besteht, und das beide den selben Gesetzmäßigkeiten unterliegen, denn
beide wollen überleben, und wenn es möglich ist, sich vermehren.
Leider habe ich mir darüber noch zu wenig Gedanken gemacht ... momentan
ist dies nur eine Überzeugung die durch ein "Bauchgefühl"
gestützt wird.
Nachtrag: in der Wochenzeitung "Die Zeit", (Nr. 5, 2006) auf der Seite
33 wurde ein Artikel veröffentlicht, der sich mit der Physik auseinandersetzt,
die sich anscheinend in einer Krise befindet. Die Krise wurde demnach ausgelöst,
indem sich zeigte, dass sich die zuerst erfolgversprechende Entwicklung, die zur
Vereinigung der Relativitätstheorie ( beschreibt den "Makrokosmos")
und der Quantentheorie (beschreibt den "Mikrokosmos") führen sollte,
sich als Irrweg herausstellte. Bis heute ist es nicht gelungen, Phänomene die
im "Makrokosmos" beobachtet werden und Phänomene die im
"Mikrokosmos" beobachtet werden, auf die selbe Ursache zurückzuführen,
sprich: mit einer Formel ("Weltformel") zu beschreiben. Anscheinend werden
derzeit in der Physik, die auf ihre Exaktheit, Eindeutigkeit und Wahrheit so stolz ist,
vier Modelle unsere Welt ernsthaft diskutiert. Eines dieser Modelle wird als
"Darwinsches Universum" bezeichnet und in diesem Artikel nur kurz
wie folgt beschrieben: "Schwarze Löcher bringen neue Universen hervor. Jene
Nachkommen mit vielen eigenen schwarzen Löchern pflanzen sich am besten fort. Unser
All wurde evolutionär optimiert (und) scheint sich bewährt zu haben".
Also für mich hört sich diese kurze Beschreibung des " Darwinschen
Universums" wie die eines lebenden Organismuses an; die Physik würde mir
damit Recht geben.
Bausteine:
Was war am Anfang?
Was ist Angst?
Was ist Bestrafung?
Was ist eine zufriedene Existenz (oder ein zufriedenes Leben)?
Was ist der jüdische/christliche Gott?
Was ist Gerechtigkeit bzw. gerecht und was Ungerechtigkeit bzw. ungerecht?
Was ist ein Gott?
Was ist gut und was ist böse?
Was ist Leben?
Was ist Leid?
Was ist die Materie?
Was ist Moral?
Was ist das Recht?
Was ist Schuld?
Was meine ich mit unendlich?
Was ist Wahrheit?
Was meine ich mit Weltall?
Was ist die Zeit?
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